Österreichischer Klub

 für Terrier (ÖKfT)

 … und wieder vergeht ein Hundejahr…Gerhard Terrier

Was für ein Dilemma! Die kynologischen Aktivitäten wurden schon bisher in Österreich auf ein Minimum heruntergefahren, nunmehr ganz aktuell auch das öffentliche Leben ebenso, und über COVID-19 will und kann ich weder etwas hören, geschweige denn etwas schreiben… die Voraussetzungen für einen ausführlichen, positiven Jahresbericht waren grundsätzlich schon durchaus rosiger.

Letztlich müssen wir uns aber der Situation stellen, „müssen da durch“: ich mit dem Erstellen meines Berichtes und Sie – mit dem nicht zu leugnenden Vorteil des Umblätterns – mit dem Durchlesen desselben.

Wenn wir die unangenehme Seite unser aller Umfeldes zuerst beleuchten, dann kann und muss an oberster Stelle die Hoffnung und durchaus auch meine persönliche Bitte stehen, in Einhaltung all unserer sozialer Regelungen und (staats-)politischer Vorgaben für unsere Hundewelt und Ihr Umfeld das Beste daraus zu machen.

Der Kärntner Landeshauptmann hat auf die Corona-Pandemie und deren (äußerst holprige) Bewältigung angesprochen große Worte ausgesprochen: „Niemand hat böswillig etwas falsch gemacht!“ Vielleicht hilft dieser Gedanke, die schweren Stunden des vierten Lockdowns und manche Ihnen auf den ersten Blick unverständliche Regelungen, die negative Auswirkungen auf unsere Hundeszene und das soziale Umfeld mit unseren Hunden haben, besser zu „verdauen“. Wenn ich noch eines d´rauflege und sage: „es nützt ohnedies nichts!“ - mit Auflehnung oder mentalem Widerwillen wird die Situation nicht für den Einzelnen erträglicher, sondern letztlich nur für alle gefährlicher und das, genau das wäre dann wirklich unerträglich!

Besinnen wir uns doch gegenteilig des Guten, reflektieren wir darüber nach, ob ungeachtet des ganzen damit verbundenen Unbills nicht nahezu jeder Einzelne von uns bei entsprechend positivem Willen auch etwas Gutes aus unserer momentanen Lebenssituation ziehen konnte (oder zumindest hätte können).

Nolens volens haben viele von uns einen Gutteil ihres Lebens neu geordnet, neu ausgerichtet, neue Prioritäten erkannt und althergebrachte Lebensabläufe rationalisiert, die die noch im Arbeitsleben stehen dieses besser strukturiert, jene, die schon den pensionären Dauerstress genießen, alten Ballast abgelegt und so sich wohl räumlich und vor allem zeitlich neue Freiräume geschaffen, die letztlich uns allen, allen voran unseren Familien und den in diese integrierten Vierbeinern sehr zu deren Vorteil gereichen.

Mag die eine oder der andere  darüber – durchaus sinnlos und bei Gesamtbetrachtung der Dinge völlig entbehrlich - lamentieren, dass beispielsweise in Zeiten strikteren Lockdowns (also jeweils für ein paar Wochen) Fahrten mit unseren Zuchthunden zwecks Belegung „eigentlich“ (allein wenn ich dieses Wort verwende, das nichts Anderes indiziert, als die krampfhafte Suche nach nicht erlaubten und daher sinnbefreiten Auswegen) verboten waren, oder ob für den Bewohner einer 30 m2-Wohnung im ersten Bezirk nicht vielleicht eine solche Tätigkeit doch als landwirtschaftliche Zuchtbetätigung interpretiert werden hätte können, so beweisen die Zuchtzahlen dieses Jahres nicht nur innerhalb unserer Verbandskörperschaft, sondern mehr oder weniger generell, dass unsere „private Kynologie“ ganz im Gegenteil zur öffentlich offiziellen, die nur dahinschlummerte, durchgehend gut und erfreulich funktionierte. Auch die gerne pandemischen Einschränkungen entgegengehaltene Sozialisierungsproblematik hat sich letztlich – Dank der hervorragenden Tätigkeit und des Bemühens unserer vereinsmäßig organisierten Züchter – äußerst überschaubar ausgestaltet.

Was ich mit all dem sagen will ist einfach auf den Punkt gebracht, auch wenn es von offiziell politischer Seite noch niemand so direkt aussprechen will:   
Wir müssen uns, ob wir es nun wollen oder nicht, darauf einstellen, dass uns alle diese Pandemie fortan durchs Leben begleiten wird. Nur jene, denen es (möglichst rasch) gelingt, sich dieser durchaus radikalen Situation zu stellen und entsprechend zu adaptieren wird mental und körperlich gesund überleben. Wer lieber dafür auf die Straße geht, um dagegen oder dafür, egal, Hauptsache zu demonstrieren, dass die eine oder andere Vorschrift in die eine oder andere Richtung abgeändert werden muss, vergeudet (auch seine eigenen) Ressourcen und wird daraus weder für sich noch für die Allgemeinheit etwas gewinnen.

So ging auch unser Verbandsleben während des Kalenderjahres 2021 – wenn auch vielfach im Verborgenen – ganz geregelt und geordnet weiter, auch wenn es freilich einiger Adaptierungen bedurfte:

Mag man nun darüber glücklich sein oder nicht, dass soziale Zusammenkünfte und somit auch unsere „face to face“-Vorstandssitzungen innerhalb des ÖKfT der Vergangenheit angehören, es ging nicht anders. Der Umstand, dass wir statutenkonform unsere Sitzungen während des gesamten Jahres 2021 mittels Videokonferenz abhielten und damit zumindest der Hälfte unseres Gremiums stundenlange Zufahrtswege und Stunden CO2-belasteten Autofahrens ersparten, ermöglichte heuer die Abhaltung eines halben Dutzend von Sitzungen, die sich solcherart unbürokratisch abwickeln ließen und – auch wenn wohl nicht nur ich das persönliche Zusammensitzen wieder herbeisehnen – zweifellos eine administrative Bereicherung im Vereinsleben darstellten. Nur auf diese Art und Weise war es beispielsweise auch möglich, kurzfristig und frei nach Bedarf auf diesem Wege „zusammenzukommen“ und rasch effiziente Entscheidungen zu treffen; dafür möchte ich auch an dieser Stelle „meinem Vorstand“ recht herzlich danken!

Besonderer Dank gilt auch all jenen Terrierfreunden, die – sei es als Funktionäre oder einfach infolge Interesses an guter Zusammenarbeit – im Frühjahr an der Redigierung und Modernisierung unserer Zucht- und Eintragungsordnung mitgeholfen haben. Freilich hatten wir alle eine noch breitere Form der Aufbereitung im Rahmen von Züchterkonferenzen uäm. angedacht, einmal mehr machte uns aber die Pandemie einen Strich durch die Rechnung, sodass auch dieses große und wohl wichtigste Vorhaben für eine Zuchtverbandskörperschaft im Wege von Videokonferenzen sehr gut administriert werden musste. Wie gut - dazu darf Ihnen/Euch allen hier das Lob unseres ÖKV-Zuchtbuchführers Josef Koren, weiterleiten, der unser „Werk“ als vorbildhaft und beispielgebend für alle VKs lobte.

Sero sed non serio möchte ich noch unsere große Doppel-Clubschau und Ernst Mayer Memorial 2021 „Fislroida“ in OÖ  erwähnen, die in Zusammenarbeit mit anderen Terrierclubs, aber auch „besonderen Gästen“ (und Helfern), dem Klub für Österreichische Pinscher in liebenswert heimeliger und doch hoch professioneller Weise über die Bühne ging. Unser Organisationsteam – Freunde, ich knie´ vor Euch ! – trotzte nicht nur der ein bezeichnend schlechtes Licht auf unseren ursprünglich geplanten Gastgeber, die Verwaltung des Wasserschlosses Aistersheim, werfenden kurzfristigen Absage samt allem damit erforderlichen enormem organisatorischem Mehraufwand, sondern auch behördlich peniblen Kontrollen zum Tierschutzgesetz und aller Covid-Vorschriften. Einmal mehr haben der Österreichische Klub für Terrier und sein Team ihr Terrierblut und ihre Terrierleidenschaft wie –eigenschaften durchblicken lassen, einmal mehr haben wir selbst großen Organisationseinheiten wie dem ÖKV deutlich und beispielgebend vor Augen geführt, wie verhältnismäßig leicht sich Neuerungen umsetzen und Hürden bewältigen lassen, wenn nur ein Funken an positiver Leidenschaft und Empathie vorhanden sind! Danke Euch allen!

Das Sahnehäubchen auf dem „i“ war dann auch wohl die harmonische Atmosphäre unserer in Anlehnung an die beiden Clubschauen und im Vorfeld des Jubiläumsabends abgehaltene Generalversammlung des Jahres 2021, anlässlich derer ich die Ehre und persönliche Freude hatte, „im Chor“ mit meinem Vorgänger sowie Ehren- und niemals Altpräsidenten OSR Rocco Andorfer und unserem Ausstellungsreferenten nicht bloß die Siegerehrungen, sondern auch jene der verdienten und langjährigen Mitglieder vorzunehmen. Dabei, und das ist mir von besonderer Bedeutung, geht es nicht bloß um ein sehr wichtiges Dank-Abstatten gegenüber langjährigen Freunden, die wahre Bedeutung dieses symbolträchtigen Aktes liegt für jede Verbandskörperschaft darin, eine wunderschöne Kontinuität und damit indirekte Bestätigung ihres bisherigen Weges zu erhalten.

Um all jene, denen es nicht gelang, an diesem Event teilzunehmen, darf ich kurz der guten Ordnung halber die wichtigsten darüberhinausgehend ergangenen Beschlussfassungen kurz zusammenfassen:

  1. Generalversammlungsprotokolle  werden – der Papierfülle wegen (böse Zungen behaupten, dies sei meiner ausschmückenden Ausdrucksweise zuzuschreiben, was ich freilich auf das Heftigste dementiere) – fortan nur mehr in elektronischer Form automatisch an die Mitglieder weitergeleitet, wobei es dem einzelnen Mitglied freisteht, eine Gleichschrift in Papierform zu beantragen.
  2. Ebenso wie nochmals ausdrücklich die Ausschreibung der am Rande der Clubausstellungen anberaumten Generalversammlung 2021 als solche genehmigt wurde, hat dankenswerter Weise die Generalversammlung auch den bisher in § 8 Abs.1 der Statuten genannten Tagungsort auf „österreichweit“ generalisiert, um dem allgemeinen Wunsch auf eine flexiblere Handhabung Rechnung zu tragen.
  3. Ich darf Ihnen ferner berichten, dass der gesamte Vorstand und die Rechnungsprüfer von der GV entlastet und der bisherige Vorstand – leider ohne unseren Ernst Jenner, dem ich für seine vereinsaufopfernde Tätigkeit zutiefst in Dank und Freundschaft verbunden bin, der über eigenen Wunsch bat, fortan nicht mehr in formeller Vorstandsfunktion zu wirken, jedoch unserem Klub weiteren als Web-Beauftragter zur Verfügung steht – bei Stimmenthaltung der Gewählten ansonsten einstimmig von der hohen Versammlung für die somit im September 2026 endende neue Funktionsperiode vorschlagsgemäß wiedergewählt wurde.
  4. Zu guter Letzt, wohl einem Höhepunkt der Versammlung entsprechend, darf ich davon berichten, dass unsere Inge Zach, der eben genannte Ernst Jenner und unsere so viele Jahre im Rahmen der Zuchtüberprüfungen emsig tätige Formwertrichterin Ingrid Ehold jeweils zu Ehrenmitgliedern des ÖKfT ernannt wurden, wozu ich auf das herzlichste gratuliere.

 Wie Sie/Ihr, liebe Terrier- und Vereinsfreunde, sehen/seht, hat sich, wenn man geneigt ist, ein wenig genauer hinzuschauen, doch ziemlich Einiges in unserer Verbandskörperschaft und rund um dem Terrier getan. Ich hoffe, ich darf abschließend bekunden, dass mich dies mit Stolz erfüllt; mit Stolz nicht meines Beitrages dazu, denn dieser geht in der Summe aller helfenden Hände, Stimmen und Taten auf, dafür mit umso mehr Stolz auf unsere verschworene Gemeinschaft und meine kynologische Freundschaft zu Ihnen/Euch.

Was Anderes als ein innig bedeutsames Herzensbedürfnis ist es mir daher, Ihnen/Euch trotz allen momentanen Unbills oder vielleicht gerade deshalb eine besinnlich, beschaulich, ruhige Vorweihnachtszeit und ein wunderbares Weihnachtsfest, voll strahlender Augen aller unserer Familienmitglieder und Hunde, zu entbieten. Friede und Gesundheit mögen uns alle begleiten!

mit freundlichen kynologischen Grüßen,
Mag. Gerhard Pöllinger-Sorré, Präsident

 

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